03.01.2023 | Herrenberg

Ereignisreicher Jahreswechsel für die Feuerwehr!

Wenn sich das Kalenderjahr dem Ende neigt, Weihnachten vorbei ist, dann steht Silvester ins Haus. Durch frei verkäufliches Feuerwerk entstehen für die Feuerwehr in vielerlei Hinsicht besondere Herausforderungen. Dadurch, dass viele Menschen sich mit Böllern, Batterien und Raketen eindecken, steigt auch das Risiko für Brände und das ruft die Feuerwehr auf den Plan. Gerade in diesem Jahr, nachdem es pandemiebedingt zwei Jahre keine Feuerwerksartikel im Verkauf gab, zeichnete sich ein großer Absatz von Feuerwerk ab.

An Silvester begann um 06.24 Uhr der Einsatztag der Herrenberger Feuerwehr. In der Bahnhofstraße wurden wir zu einer Türöffnung gerufen. Das Besondere dabei war, dass sich eine Person versehentlich ausgesperrt hatte und ihr Essen dabei auf einem eingeschalteten Herd alleingelassen wurde. Die ebenfalls alarmierte Polizei konnte die Wohnungstür öffnen, bevor die Feuerwehr eingetroffen war und bevor es zu etwas Schlimmeren kommen konnte.

So richtig viel zu tun gab es aber erst in den Abend- und Nachstunden: Um 22.27 Uhr rückten wir zur Unterstützung der Feuerwehr Gäufelden nach Tailfingen aus. Eine brennende Hecke, vermutlich durch Feuerwerkskörper verursacht, war gemeldet. Mit Drehleiter und Tanklöschfahrzeug  waren wir dorthin unterwegs.

Das Jahr 2023 war gerade zwei Minuten alt, da rückten wir wieder mit Tanklöschfahrzeug und Drehleiter ebenfalls in Richtung Gäufelden aus. Gemeldet war ein Brand in einer Tiefgarage, der sich letztlich als Rauch von Feuerwerkskörpern entpuppte. Um 01.10 Uhr war die Messsgruppe gefordert. In einem Sindelfinger Hochhaus wurde ein brennender Balkon gemeldet. Bei Bränden in Hochhäusern wird automatisch durch die Leitstelle Böblingen ein Brand der Stufe „3“ alarmiert. Bei dieser Alarmierung ist auch der ABC-Erkunder der Abteilung Herrenberg eingeschlossen. Um 02.05 Uhr ging es ebenfalls für den ABC-Erkunder nach Hildrizhausen. Dort war  eine[1]  Tiefgarage mit mehreren Fahrzeugen in Brand geraten. Auch hier wurde die Brandstufe 3 durch die Leitstelle alarmiert. Um 02.18 Uhr wurde erneut alarmiert. Zur Unterstützung der ansässigen Feuerwehr beim Tiefgaragenbrand wurde das Hilfeleistungslöschfahrzeug 20 auch nach Hildrizhausen entsandt. Zu einem gemeldeten Dachstuhlbrand rückte die Abteilung Herrenberg um 04.35 Uhr in Richtung Gäufelden mit Tanklöschfahrzeug und Drehleiter aus. Dabei wurde das Tanklöschfahrzeug mit einem Löschwassertank von 5000 Litern zur Unterstützung der örtlichen Kräfte bei der Wasserversorgung eingesetzt.

Wie man unschwer erkennt, hat die Herrenberger Feuerwehr eine einsatzreiche Nacht erlebt. Bemerkenswert dabei ist, dass man besonders im überörtlichen Einsatz mit den Sonderfahrzeugen gefordert war. In der Nacht des Jahreswechsels gab es im Stadtgebiet Herrenberg keinen Einsatz.

Ebenfalls erwähnenswert ist die Tatsache, dass nicht nur in den Großstädten wie zum Beispiel in Berlin Einsatzkräfte durch feiernde sowie feuerwerkende Menschen behindert wurden. Auch die Herrenberger Drehleiter wurde mit Feuerwerk „beschossen“ und auch alarmierte Einsatzkräfte, die sich auf dem Weg ins Feuerwehrgerätehaus befanden, wurden durch ausgelassen Feiernde behindert und darüber hinaus mit Böllern „attackiert“. Das ist für die freiwilligen Mitglieder ein inakzeptabler Vorgang! Für den Schutz und die Sicherheit aller Bürgerinnen und Bürger setzen Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr viel Zeit und teilweise auch ihre Gesundheit ein. An einem Abend wie dem Silvesterabend verlässt man dann als Feuerwehrangehöriger  Familie und Freunde, um zu helfen, wo Hilfe benötigt wird. Wenn man dann dabei noch behindert oder gar mit Böllern beworfen wird, macht das selbst sehr erfahrene Feuerwehrleute sprachlos.


 

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